Die Motoren

Shovelhead und Evolution

Einer der legendärsten Harley Davidson Motoren entstand 1966. Obwohl der Panhead Motor nur am Zylinderkopf und am Ventiltrieb überarbeitet wurde. Der Spitzname wurde wieder aufgrund des Ventildeckels verliehen, der nun einer Schaufel ähnelte.

Die Motorenserie unterscheidet sich durch die erste Produktionslinie mit 1200 ccm, die an den nierenförmigen rechten Motorengehäusen und dem vorne liegenden Generator zu erkennen sind. Die später hergestellten 1207 ccm Shoevelhead Motoren zeichnen sich durch den hinter dem Primärgehäuse sitzenden Generator aus.

Ab 1956 wurden die ersten Electra Glide mit Shoevelhead Motor ausgeliefert, die über einen elektrischen Anlasser verfügten.

Probleme zeichnen den Weg des Shoevelhead

Bis 1973 entstanden viele untypische Schäden an den Shoevelhead Motoren. Eine ungenaue Verarbeitung durch veraltete Fertigungsmaschinen und schlechte Lager überschatteten die ganze Motorreihe. Die Lichtmaschinen und die Getriebe mussten alle 40.000 Kilometer ausgetauscht werden.

Außerdem war diese Motorreihe außergewöhnlich öldurstig, ein Verbrauch von mehr als 2 Liter auf 100 Kilometer war nicht außergewöhnlich. Das Motorgehäuse konnte auch nicht effektiv abgedichtet werden, die Trockenkupplung wurde des Öfteren durch eintretendes Öl beschädigt.

Der Evolution Motor

Die Probleme mit dem Shoevelhead zwangen Harley Davidson, einen komplett neuen, zeitgerechten Motorentyp zu entwickeln. Sie nahmen dafür das erste Mal die Porsche Entwicklungsabteilung in Anspruch. Sie ermöglichte dem amerikanischem Unternehmen die Konstruktion eines neuen Motors aus zeitgemäßen Werkstoffen.

Der hauptsächlich aus Aluminium gefertigte Motor gilt als der erste vollgasfeste Motor des amerikanischen Herstellers und wurde in der für Harley Davidson typischen V2 Zweizylinder Form entwickelt. Genauso konservativ wurde die getrennte Bauweise von Motorgehäuse und Getriebe weiterhin beibehalten. Mit zwei Ventile pro Kopf, mit automatischer Ventileinstellung durch Hydrostößel und einer unten liegenden Nockenwelle wurde eine Leistung von 63 PS erreicht. Die ersten Motoren wurden noch mit einer Kette für den Sekundärantrieb ausgeliefert, die später durch einen Zahnriemen ersetzt wurde.

Der Evolution Motor gilt heute unter den Klassik Enthusiasten als ein sehr zuverlässiger Motor, der nur wenige Probleme macht. Viele Motorräder mit diesem Motortype werden auch heute noch täglich benutzt. Einziger Schwachpunkt waren die Zylinderfuß -Dichtungen, die bei den meisten Modellen nach einiger Zeit „schwitzen“.

Die Evolution Sportster

Die Sportster profitierte von dem Wechsel auf die Evolution Motorreihe. Die Sportster Motoren bekamen jetzt auch Zylinderköpfe aus Aluminium und wurde an die neue Evolution Reihe angepasst. Bis heute hat sich bei den Sportster Motoren nicht mehr viel geändert.

Die ersten Evolution Sportster wurden noch mit 883 ccm und 46 PS ausgeliefert. Ab 1988 wurde die 1200er angeboten, die maximal 67 PS leistet. Seit 2007 wurde der gleiche Motor für die Sportster Linie benutzt.

Sie bekamen in 2007 auch eine elektronische Benzineinspritzung, die die Vergaser von Keihin ablöste. Harley Davidson positioniert die Serie schon lange nicht mehr als Sportmotorrad, sondern sieht die Sportster eher als Einsteigermodell für die viel teurere Big Twins Modellreihe.

bard